Donnerstag, 18. September 2014

Scooter & Elektroscooter

Was ist eigentlich ein Scooter-Aktionstag?

Letztens habe ich mir mal, zusammen mit meiner Oma einen kleinen Scherz erlaubt. Das Sanitätshaus meiner Oma hatte vergangene Woche zum Scooter-Aktionstag aufgerufen. Alte Menschen, die mit sogenannten Trendmobilen den Verkehr unsicher machen. Das musste ich mir doch mal genauer anschauen! – Natürlich wurden die Tests nicht auf befahrener Straße veranstaltet, sondern auf dem fein säuberlich abgesperrten Parkplatz. Trotzdem hatte ich bei dem Wort „Scooter-Aktionstag“ sofort das Bild einer Rentnerhorde im Kopf, die sich auf ihren Trendmobilen durch die Autos schlängeln.

Auf die Plätze! Fertig! Los!

Meine Omi ist zwar noch sehr fit und braucht in den nächsten Jahren bestimmt noch keinen Geh- oder Mobilitätshilfe (wie Hersteller sie heute gerne nennen). Trotzdem haben wir uns an dem Aktionstag aufgemacht, ein paar Scooter-Modelle angeschaut und ein paar Runden gedreht. Und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, wie schnell diese Dinger fahren können. Der Invacare Comet hat mir glatt ne Föhnfrisur verpasst. Und auch meine Oma schien auf ihrem Drive Medical Sport Rider eine Menge Spaß zu haben – auch sie hat ordentlich aufs Gaspedal gedrückt!

Trendmobile Joy oder Trendmobile Fun?

Ich war am Ende also ziemlich überrascht war – und zwar positiv! Die Scooter, die wir gefahren sind, waren wirklich einfach zu bedienen, fuhren schnell und sahen gar nicht so rentnermäßig aus, wie ich befürchtet hatte. Was ich allerdings nicht verstehe, ist diese Namengebung von „Trendmobil Fun“, „Trendmobile Joy“ oder „Trendmobile President“. Auch die Scooter-Bezeichnung  „Drive Medical Sport Rider“ kommt mir doch ein bisschen „too much“ vor.
Mich sprechen solche Benennungen vielleicht noch an. Doch meine Oma, und wie ich vermute viele andere ihrer Generation, kann mit solchen Namen wie „Fun“, „Joy“ und „Sport Rider“ eher wenig anfangen – Sie kann nämlich kein Englisch!

Donnerstag, 31. Juli 2014

Hallux valgus – Wenn ein schiefer Zeh Schmerzen verursacht

Schmerzen im Bereich des Großzehengrundgelenkes oder Hühneraugen können ein erster Hinweis auf eine weit verbreitete Fußdeformation sein: Hallux valgus, im Volksmund auch „Frostballen“ genannt. Wie die meisten medizinischen Begriffe kommt auch diese Bezeichnung aus dem Lateinischen: Hallux heißt übersetzt Großzehe, valgus bedeutet krumm und schief.

Unsere Füße – ein wunderbares Konstrukt der Evolution

26 Knochen, rund 30 Gelenke und 60 Muskeln sind mit über 100 Bändern und 200 Sehnen zu einer ausgeklügelten Konstruktion verbunden. Weil der Fuß gewölbt ist, wird unser Gewicht optimal verteilt. Werden jedoch die Bänder zu weich, geht der Vorderfuß zu Boden und ein Spreizfuß entsteht. Senkt sich das Fußquergewölbe ab, verändert sich zugleich die Lage aller Zehen. Oft schiebt sich der große Zeh über den Nachbarzeh – es entsteht das typische Krankheitsbild des Hallux valgus.

Frauen neigen eher zum Frostballen als Männer

Eine gute Nachricht vorweg: Rheumatische und andere Gelenkserkankungen verursachen nur selten diese Art von Fehlstellung. Viel mehr spielen erbliche Faktoren eine Rolle, genauso wie eine Bindegewebsschwäche oder eine schwache Fußmuskulatur.
Dass vor allem Frauen vom Hallux valgus betroffen sind, hat einen recht banalen Grund: Ihre Liebe zu hochhackigen und engen Schuhen. Diese zwingen die große Zehe in eine unnatürliche Position. Zusätzlich verliert die Fußmuskulatur durch das falsche Schuhwerk an Kraft. Aber auch Übergewicht und zu langes Stehen können Zehenfehlstellungen zur Folge haben.

Rechtzeitige Behandlung – mehr als eine Frage der Ästhetik

Spätestens im Sommer, wenn das perfekte Wetter für offene Schuhe ist, wird für viele Betroffene der Frostballen zum Ärgernis. Doch die Fehlstellung ist nicht nur ein ästhetisches Problem: Wer sie unbehandelt lässt, riskiert durch die dauernde Fehlbelastung eine vorzeitige Abnutzung der Gelenke. Bewegungseinschränkungen und Schmerzen sind die Folge. Wenn dann zusätzlich beim Gehen, Stehen oder Laufen eine Schonhaltung eingenommen wird, kommt es zur Überlastung anderer Gelenke oder der Wirbelsäule.

Schmerzlinderung: Zuerst einmal gute Schuhe

Eine schnelle und unkomplizierte Erleichterung schafft zunächst der Umstieg auf flache, bequeme Schuhe, die die natürliche Abrollbewegung des Fußes unterstützen. Sie sollten eine steife Sohle haben und den Fuß seitlich stabilisieren. Zur Festigung der Fußmuskulatur ist Fußgymnastik und auch Barfußlaufen empfehlenswert. Zur Druckentlastung können Silikonpölsterchen an den schmerzenden Ballen angebracht werden. Zehenspreizer aus Schaumstoff verhindern die unangenehme Reibung zwischen den Zehen. Es gibt aber noch weitere Hilfen mit denen man seine Füße schützen kann - Fußschutz. Zur Behandlung des Spreizfußes, der den Hallux valgus verursacht, sollten sich Betroffene vom Orthopädieschuhmacher individuelle Einlagen anfertigen lassen. Diese sorgen für eine punktgenaue Entlastung der Muskeln und stimulieren bestimmte Auflagepunkte. Bei leichten Fehlstellungen können Nachtlagerungsschienen Abhilfe schaffen: Sie halten die Zehen während des Schlafens in ihrer natürlichen Stellung.
Wenn all das keine Linderung bringt oder wenn der Zeh bereits zu stark verformt ist, kann eine Operation helfen (siehe: Gesellschaft für Fußchirurgie). Der Zeh wird begradigt – und meistens gehören die Beschwerden dann der Vergangenheit an.

Montag, 14. Juli 2014

Elektromobile und Scooter: Frischer Schwung und neue Mobilität

Sie haben sie sicher schon einmal gesehen: Leise surren Elektromobile über Gehwege und bringen ihre Besitzer sicher und schnell an ihr Ziel. Ganz gleich, ob Sie im nahegelegenen Supermarkt einkaufen, Freunde besuchen oder in einem Café den Nachmittag genießen wollen – mit dem passenden Fahrzeug sind Sie auch mit eingeschränkter Beweglichkeit ohne große Anstrengung mobil und unabhängig.

Elektrofahrzeuge werden immer beliebter

Elektromobile, auch Scooter genannt, haben für aktive Senioren in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Gerade für Strecken innerhalb einer Ortschaft und Besorgungen in der Nachbarschaft sind sie gut geeignet. So vielfältig die Bedürfnisse ihrer Benutzer sind, so breit ist heutzutage die Angebotspalette – vom  schlichten Basismodell bis zur Luxusausstattung mit hoher Motorleistung. Doch welches ist das Richtige für Sie? Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten sollten, um das für Sie am besten geeignete Elektromobil zu finden.

Wichtige Merkmale: Nutzungsbereich, Größe, Reichweite und Geschwindigkeit

Wo wollen Sie sich vor allem mit dem Scooter bewegen – in Innenräumen, in denen ein kleiner Wendekreis wichtig ist, oder auf der Straße, in der sie robustere Räder benötigen? Wie schnell wollen Sie fahren? Und wie weit? Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale im Überblick:
  • Nutzungsbereich
    Schmal und wendig sind Elektromobile gebaut, die vor allem in Innenräumen genutzt werden sollen. Mit ihnen fahren sie bestens, wenn Sie auf Einkaufstour durch den Supermarkt fahren oder sich zuhause von Zimmer zu Zimmer bewegen wollen. Manche Innenraum-Scooter sind nicht mit einem Licht ausgestattet. Somit ist eine Fahrt nach Anbruch der Dunkelheit nicht zu empfehlen.
  • Größe und Belastbarkeit
    Schmale Modelle mit drei oder vier Rädern sind besonders für Innenräume geeignet. Sie sind weniger belastbar als ihre größeren Geschwister und somit nur für normalgewichtige Nutzer geeignet. Größere Modelle sind stabiler, tragen mehr Gewicht und sind in der Regel auch schneller. Bis zu 220 Kilogramm dürfen bei besonders robusten Fahrzeugen Fahrer und Gepäck wiegen.
  • Reichweite
    Scooter sind batteriebetrieben. Je nach Leistungsstärke des Akkus können Sie zwischen etwa 20 und 70 Kilometer weit fahren. Die tatsächliche Reichweite hängt von weiteren Faktoren wie dem Gewicht des Fahrers und der Fahrgeschwindigkeit ab.
  • Geschwindigkeit
    Sie wollen schnell ans Ziel kommen? Dann ist ein Elektromobil mit bis zu 15 km/h die optimale Wahl. Wenn Sie sich lieber gemütlicher fortbewegen wollen, sollten Sie einen Scooter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 oder 10 km/h auswählen.

Brauche ich einen Führerschein?

Für die meisten Modelle brauchen Sie keinen Führerschein. Elektromobile fallen unter die gesetzlichen Regelungen für Krankenfahrstühle. Die meisten Modelle erreichen eine Geschwindigkeit von 6 km/h. Es gibt allerdings auch Scooter, die bis 15 km/h schnell werden können. Für diese Modelle brauchen Sie eine Betriebserlaubnis, die beim Kauf mitgeliefert wird. Alle Scooter sind für den Straßenverkehr zugelassen. Fahren Sie mit langsamen Modellen zu Ihrer eigenen Sicherheit nur auf dem Geh- oder Radweg.

Sparen Sie nicht an der Versicherung

Für Elektromobile, die eine höhere Geschwindigkeit als 6 km/h erreichen, müssen Sie eine Versicherung abschließen. Diese ist vergleichbar mit einer Versicherung, wie sie von Mofabesitzern unterhalten wird. Die Kosten für eine solche Versicherung sind recht niedrig. Am Besten lassen Sie auch langsamere Modelle über Ihre Haftpflichtversicherung abdecken, so sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

So sorgen Sie für lang anhaltendes Fahrvergnügen

Scooter sind nicht sonderlich pflegeintensiv. Wie bei jedem elektrischen Gerät gilt auch hier: Durch kontinuierliche Wartung und Reparaturen verlängern Sie die Lebensdauer Ihres Elektromobils. Sorgen Sie regelmäßig dafür, dass der Akku komplett geladen ist. Setzen Sie den Scooter nicht schutzlos Wind und Wetter aus. Nutzen Sie beispielsweise Schutzfolien oder eine Abdeckhaube, um das Mobil vor Regen und Schnee zu schützen. Es empfiehlt sich zudem, in regelmäßigen Abständen das Elektromobil von einem Fachmann unter die Lupe nehmen zu lassen.

Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse um Erstattung an

Kosten, die für ein Elektromobil anfallen, können von der Kranken- oder Pflegekasse ganz oder teilweise übernommen werden. Informieren Sie sich vor dem Kauf bei Ihrer Kasse, ob in Ihrem Fall eine Kostenübernahme möglich ist. Es kann auch sein, dass der Kostenträger Bestimmungen zur Auswahl eines Elektromobils vorschreibt. Diese müssen bei befolgt werden, um die finanzielle Unterstützung zu erhalten.

Wählen Sie das Modell, das am Besten zu Ihnen passt

Wie bei jeder größeren Anschaffung ist es ratsam, sich im Vorfeld umfassend zu informieren. Nehmen Sie sich Zeit, um die Ihnen angebotenen Modelle zu testen. Lassen Sie sich professionell beraten, um herauszufinden, welcher Scooter zu Ihrer individuellen Lebenssituation und Ihren Wünschen passt.